Irgendwann habe ich mich scheinbar mal mit den Tagen verrechnet. Danke kalender-356.de weiߟ ich jedoch, dass heute mein 200 Tag hier in Istanbul ist. Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten, da ich im Moment nur mit meiner Bacheloarbeit beschäftigt bin. Meine Tage sind nach meinem letzten Trip alle ziemlich gleich. Vormittags aufstehen, irgendwas essen, zum Nero Café (so en Starbucksklon) gehen und dort 6-8 Stunden an der Arbeit schreiben. Danach gehts nach Hause, wird irgendwas gekocht um danach meist bis 2 Uhr Nachts Serien, oder eher Videos und Podcast über Philosophie, Religion, Politik, Ökonomie und Psychologie zu konsumieren (http:\freedomainradio.com). Radikal, aber sehr interessant und lehrreich, auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme.

Natürlich gibt es ab und zu eine Pause und ich war zum Beispiel mit nem Freund in der Körperweltenaustellung und zu einem Couchsurfingmeeting mit 40 Couchsurfern aus aller Welt. Da nun alle meine Mitbewohner ausgezogen sind, habe ich die Möglichkeit viele Leute zu hosten. Vor zwei Tage hat Pepe aus Spanien meine Couch für eine Nacht benutzt. Ihn kannte ich schon aus Antalya und er is spontan nach Istanbul gefahren um mehrere Angebote für einen Pilotenjob sich anzuschauen. Er wollte erst im Hostel schlafen, aber da er mich gehostet hat, war es ja eine Selbstverständlichkeit, dass ich ihn zu mir eingeladen haben. Im Moment sind zwei Musik bzw. Kunsstudenten aus Deutschland bei mir und wir haben gestern schon viele Stunden miteinander gequatscht, einen Film geschaut und heute morgen zusammen gefrühstückt.

Onural studiert jetzt in Lund in Schweden Politikwissenschaften und meine Mitbewohnerin springt irgendwo im Osten der Türkei rum. Es ist also nur noch die Katze und ich und da ich sowieso den ganzen Tag meist in diesem Café sitze, können ruhig Leute die Schlafmöglichkeit nutzen. Es gibt bei dem Couchsurfingmodell keinen Zwang irgendwelche Leute zu hosten, man kann theoretisch nur surfen. Jedoch habe ich letzteres so stark gemacht, dass ich einfach ein bisschen was zur Community zurückgeben will, weils ich halt so viel gute Erfahrungen bisher gemacht habe. Hier mal für die Nicht-Couchsurfer eine Übersicht über meine vergangenen Surfstationen:

USA: Baltimore, Manchester (New Hampshire),Boston, New York,  Philadelphia, Washington D.C.
Deutschland: Köln und Gummersbach
Türkei: Istanbul, Antalya, Izmir
Syrien: Damascus

Gehostet: In Istanbul:  Martin aus Uruguay, Graham aus den Staaten, Pepe aus Spanien, und jetzt Gabriel und Class aus Dt.

Ich habe nun mittlerweile 39 Seiten bei meiner Bacheloarbeit geschrieben und werde so vermutlich bei 45 auskommen. Ich bin im Zeitplan und hoffe am 31 nach eigenen Korrekturen und Verbesserungen meine Arbeit an Freunde zu schicken, um eine Kritik zu bekommen, um dann in einem vorletzten Schritt die Arbeit zu Prof. Dr. Hülsmann, ein ֖konom der ֖sterreichischen Schule der Nationalökonomie (welche primär meine Quelle für die Kritik am Zentralbankensystem darstelle) und Dr. Michael von Prollius (http://www.forum-ordnungspolitik.de), der auch auch an meiner Arbeit interessiert ist, zu schicken. Wenn ich dann alle Verbesserungsvorschläge eingearbeitet haben werde, wird die Arbeit dann endlich an meinen Betreuer, Herrn Peukert, geschickt und auf eine gute Note gehofft. Habe ja viel mehr Arbeit reingesteckt als gefordert, aber da das Thema für mich wichtig ist und ich es für unglaublich notwendig halte in verständlicher Sprache darzulegen, wie die Verquickung von Staat, Notenbank und der Bankensektor unglaubliche Schäden für die Wirtschaft und für alle Büger direkt nachsichzieht.

An dieser Stelle nochmal ein Hinweis auf einen FAZ Artikel zu dem Thema von Vertreter der Österreichischen Schule, Polleit, Tofall, von Prollius und Bundestagsabgeordneter Frank Schäffler: http://www.hayek.de/images/pdf/ueberwindung%20der%20krise%20durch%20gutes%20geld.pdf

Wenn ich das dann endlich hinter mir habe, wird dann für den GRE Test gelernt und grundlegende Mathematik auf Englisch geübt. Habe ich gar kein Bock drauf, aber muss gemacht werden! Da mein Russlandtrip leider nichts wird, weil die Visabestimmungen einfach so kompliziert und für jemanden ohne Aufenhaltsgenehmigung in der Türkei (Touristvisa) nicht zu erfüllen sind, werde ich wohl für zwei Wochen nach Griechenland und vielleicht noch in den Balkan fahren und dort ein letztes Mal couchsurfen, bevor es für mein letztes Semester Anfang Oktober wieder nach Erfurt geht. Dort werde ich viele Freunde wiedersehen und ins Wohnheim ziehen.

Achja, um der Überschrift gerecht zu werden: Es haben nun alle anderen Erasmusstudenten Istanbul verlassen und ich bin der letzte Verbleibende hier. Mcht jedoch nichts, weil ich halt viele türkische, iranische und ausländische Freunde habe und das ich allgemein keine Sorgen haben muss, dass mir langweilig wird.